Mit Power Richtung Zukunft: Fragen und Antworten rund um Elektromobilität in Unternehmen

Der Ausbau von Elektromobilität schreitet immer weiter voran. Im Jahr 2020 wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 194.000 rein batterieelektrische Pkw neu zugelassen – das entspricht einem Plus von 206 % im Vergleich zum Vorjahr. Dank staatlicher Förderung, einer immer größeren Modellvielfalt und steigender Reichweiten wird der E-Auto-Boom voraussichtlich anhalten. Und das nicht nur im Privatbereich: Immer mehr Unternehmen setzen auf Elektromobilität.

Doch wie profitieren Betriebe von E-Mobilität? Welche Vorteile bietet sie? Wie gelingt der Umstieg? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Diese und andere Fragen beantworten wir hier.

Was ist Elektromobilität?

Elektromobilität umfasst ein weites Feld. Sie beschreibt die Nutzung von Elektroautos, E-Bikes, Pedelecs, Elektro-Motorrädern, E-Bussen, E-Lastkraftwagen und anderen Fahrzeugen mit Elektromotor. All diese Fahrzeuge werden ganz oder zum Teil elektrisch angetrieben. Doch vor allem bei E-Autos gibt es Unterschiede. Diese Antriebstechnologien stehen zur Verfügung:

  • Batterie-Elektrofahrzeug (BEV): Das reine E-Auto wird an der Steckdose geladen. Eine Batterie versorgt den Motor mit Strom. Der wandelt den Strom in Antrieb um.
  • Batterie-Elektrofahrzeug mit Range Extender (E-REV): Wie beim reinen Elektrofahrzeug ist hier allein der Elektromotor für den Antrieb verantwortlich. Zusätzlich ist ein Verbrennungsmotor mit Kraftstofftank verbaut, der bei Bedarf die Batterie auflädt.
  • Plug-in-Hybridfahrzeug (PHEV): Wie der E-REV hat auch das Plug-in-Hybridfahrzeug sowohl einen Elektromotor als auch einen Verbrennungsmotor. Allerdings ist hier der Verbrennungsmotor parallel zum E-Motor aktiv am Antrieb beteiligt. Je nach Ladestand der Batterie kommen während der Fahrt beide Motoren gemeinsam oder nur einer der beiden zum Einsatz. Die Batterie wird über eine Steckdose geladen.
  • Voll-Hybridfahrzeug (HEVfull): Das Voll-Hybridfahrzeug funktioniert wie ein Plug-in-Hybridfahrzeug mit dem Unterschied, dass es nicht extern über eine Steckdose geladen werden kann. Die Batterie wird über einen eingebauten Generator geladen, der die Bewegungsenergie des Motors in elektrische Energie umwandelt.

Was sind die Vorteile von Elektromobilität?

Elektrofahrzeuge bieten viele Vorteile, die auch Unternehmen für sich nutzen können:

  • Klimaschutz: E-Autos haben auf die gesamte Lebenszeit gerechnet eine bessere Gesamt-Ökobilanz als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren – und das sogar, wenn zum Stromtanken der aktuelle EU-Strommix verwendet wird. Tanken Sie das E-Fahrzeug zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien, sinken die Gesamt-CO2-Emissionen zusätzlich um etwa die Hälfte.
  • Saubere Luft: Elektrofahrzeuge stoßen keine Abgase aus und reduzieren somit die Belastung durch Feinstaub und Schadstoffe wie NOX und CO2 deutlich. Vor allem in Ballungszentren, wo Luftverschmutzung zur Gesundheitsgefahr wird, leisten E-Autos einen wertvollen Beitrag. Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind von Fahrverboten aus Gründen der Luftreinhaltung nicht betroffen.
  • Lärmschutz: Ein E-Motor ist besonders leise im Betrieb, was eine beträchtliche Lärmreduzierung im Vergleich zu Dieseln oder Benzinern zur Folge hat. Besonders im städtischen Bereich ist das ein enormer Vorteil.
  • Wirtschaftlichkeit: Der Betrieb eines Elektrofahrzeugs ist im Vergleich zu Verbrennern günstiger. Zum einen ist Strom günstiger als Diesel und Benzin. Zum anderen sind E-Autos nahezu wartungsfrei, denn sie haben kaum Verschleißteile. Ölwechsel oder Keilriemenaustausch sind bei einem E-Motor nicht nötig. Das spart Kosten. Zusätzlich gibt es für Elektrofahrzeuge sowie die dazugehörige Ladeinfrastruktur Förderungen und Steuererleichterungen.
  • Energieeffizienz: Der Elektromotor hat einen deutlich höheren Wirkungsgrad als der Verbrennungsmotor. Der Wirkungsgrad beschreibt, welcher Anteil der zugeführten Energie in nutzbringende Energie, in diesem Fall Antriebsenergie, umgewandelt wird. Beim E-Auto beträgt der Wirkungsgrad mindestens 94 Prozent. Der Verbrennungsmotor kommt im Schnitt auf einen Wirkungsgrad von 35 bis 45 Prozent.
  • Fahrspaß: Wer schon einmal ein E-Auto gefahren ist, wird es wissen – beim Stromer steht sofort das volle Drehmoment zur Verfügung. Die rasante Beschleunigung ohne Schaltvorgang bietet einen Spaßfaktor, den viele Autofahrende zu schätzen wissen.

Inwiefern ist Elektromobilität für Unternehmen wichtig?

Für Unternehmen gibt es vielerlei Gründe, einen Umstieg auf Elektromobilität in Erwägung zu ziehen. Zum einen ergeben sich je nach Nutzung wirtschaftliche Vorteile, da zwar die Anschaffungskosten von E-Autos höher sind als bei Verbrennern, die Betriebskosten jedoch insgesamt günstiger. Vor der Umstellung des Fuhrparks auf Elektromobilität lohnt sich in jedem Fall eine Bedarfsanalyse, die unter anderem folgende Fragen beantwortet: Wie ist die Fahrleistung der einzelnen Mitarbeiter? Welche Strecken werden zurückgelegt? Reichen Kleinwagen oder werden beispielsweise Transporter benötigt? Aus der Analyse ergibt sich, ob und in welchem Umfang E-Mobilität für Ihr Unternehmen sinnvoll ist.

Neben dem wirtschaftlichen Aspekt spielt die gesellschaftliche Verantwortung, die Unternehmen tragen, eine Rolle: Klimaschutz und die Verkehrswende sind Themen, die nicht nur im Privatbereich wichtig sind. Auch die Wirtschaft kann einen wertvollen Beitrag leisten. Da der Anteil an erneuerbaren Energien im deutschen Strommix immer weiter steigt, werden Elektrofahrzeuge in Zukunft ihren Vorsprung bei den geringeren CO2-Emissionen weiter ausbauen. Zudem sorgt ein größerer Anteil an E-Autos für bessere Luft in Städten und somit für weniger Gesundheitsbelastung.

Der Nachhaltigkeitsaspekt kann das Image des Unternehmens aufwerten: Immer mehr Kunden legen Wert darauf, dass die Unternehmen nachhaltig agieren, bei denen sie Produkte beziehen und Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Auch Arbeitnehmer achten zunehmend darauf, ob potenzielle Arbeitgeber ihren Wertvorstellungen in Sachen Nachhaltigkeit entsprechen. Insofern kann sich eine Umstellung auf Elektromobilität im Unternehmen sowohl auf die Kundenbindung als auch auf die Arbeitergebermarke positiv auswirken.

Wie sieht ein Konzept für E-Autos im Unternehmen aus?

Wenn Sie sich in Ihrem Unternehmen dafür entscheiden, ganz oder teilweise auf Elektromobilität umzusteigen, brauchen Sie ein Konzept, das unter anderem festlegt:

Zudem gibt es unterschiedliche Nutzungsmodelle für Elektromobilität im Unternehmen:

  • Fahrzeugpools: Der Fahrzeugpool trennt Fahrzeug und Fahrer. Das bedeutet, dass jedes Fahrzeug nach Bedarf von jedem Mitarbeiter genutzt werden kann. Fahrräder, E-Bikes und E-Roller können das Angebot ergänzen. Wichtig dabei ist ein professionelles Management des Fuhrparks, beispielsweise mittels einer Dispositionssoftware. Denn so funktionieren die Abläufe von Bereitstellung, Rückgabe, Einweisung, Reservierung, Aufladung, Wartung und Pflege der Fahrzeuge meist einfach und reibungslos.
  • Dienstwagen: Dank gestiegener Reichweite und der Möglichkeit des Schnellladens sind mit einigen E-Auto-Modellen auch lange Dienstfahrten rein elektrisch möglich. Nutzt der Mitarbeiter das E-Fahrzeug auch privat, ist ein Ladepunkt am Wohnsitz erforderlich.
  • Mobilität für Pendler und Auszubildende: Um die Attraktivität des Unternehmens für potenzielle Arbeitnehmer zu erhöhen und die Mitarbeiterbindung zu stärken, lohnt sich unter Umständen ein spezielles Mobilitätsangebot für die Belegschaft. Dies kann eine Mischung aus Carsharing mit E-Autos, E-Bikes, E-Rollern und ÖPNV sein – individuell auf den Arbeitsweg und die Bedürfnisse des jeweiligen Mitarbeiters abgestimmt.

Ist ein E-Auto als Dienstwagen sinnvoll?

Ein E-Auto als Dienstwagen ist sinnvoll, denn neben den Vorteilen für die Umwelt und das Image gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten vom Staat sowie steuerliche Vorteile:

  • Elektrofahrzeuge sind zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit.
  • Arbeitnehmer, die ihren Stromer auf Kosten des Arbeitgebers aufladen, müssen keinen geldwerten Vorteil geltend machen.
  • Dienstfahrzeuge mit Elektromotor werden nur mit 0,25 Prozent des Listenpreises versteuert. Bei Benzin- und Dieselfahrzeugen ist es 1 Prozent. Das ergibt bei einem VW E-Golf mit einem Bruttolistenpreis von 35.900 Euro eine monatliche Steuerlast von 89,75 Euro, statt 359 Euro bei einem Verbrenner. Die Bemessungsgrenze ist im Jahr 2020 von 40.000 auf 60.000 Euro gestiegen, sodass nun auch die Anschaffung teurerer E-Autos steuerlich begünstigt werden. 

Wie wird Elektromobilität gefördert?

Wer ein Elektroauto oder ein Plug-in-Hybridfahrzeug kauft oder least, profitiert von staatlichen Förderung: der sogenannten Kaufprämie, auch Umweltbonus genannt. Allerdings darf der Nettolistenpreis des Basismodells maximal 65.000 Euro betragen, um eine Kaufprämie zu erhalten. Im Jahr 2020 wurden die Zuschüsse für Elektrofahrzeuge erhöht und betragen jetzt für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge bis zu 9.000 Euro und für Plug-in-Hybride bis zu 6.750 Euro.

Seit 2020 stehen insgesamt 2,09 Milliarden Euro für den Umweltbonus zur Verfügung. Ein Drittel übernehmen die Autohersteller. Auf der Homepage des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist eine aktuell gehaltene Liste der förderfähigen Fahrzeuge einzusehen: Denn die Kaufprämie wird nur für Autos gewährt, deren Hersteller sich am Umweltbonus beteiligt. Die Förderung wurde bis 2025 verlängert.

Der Umweltbonus gilt für Neufahrzeuge und für Fahrzeuge, die zum Zeitpunkt des Weiterverkaufs maximal zwölf Monate zugelassen waren. Bei der Zweitzulassung darf die Laufleistung höchstens 15.000 Kilometer betragen.

Eine weitere Förderung betrifft die Ladeinfrastruktur: Der Bund fördert den Kauf, Einbau und Anschluss einer intelligenten Wallbox mit 900 Euro je Ladepunkt. Allerdings können die Wallbox-Förderung des Bundes neben Privatpersonen nur Wohnungsunternehmen und Bauträger für Wohngebäude beantragen. Für Unternehmen, die Ladestationen für eine gewerbliche Nutzung errichten wollen, zum Beispiel für Kundenparkplätze oder zum Laden der Dienstfahrzeuge, gibt es derzeit noch keine bundeseinheitliche Förderung von Ladepunkten. Allerdings profitieren Arbeitnehmer von der Förderung, die sich eine Wallbox für ihr Dienstfahrzeug an ihrem Wohnsitz anschaffen möchten.

Zudem haben einzelne Bundesländer Förderprogramme, die Unternehmen beim Aufbau von Wallboxen und Ladesäulen finanziell unterstützen. In Nordrhein-Westfalen profitieren Unternehmen von Förderungen für nicht-öffentliche und öffentliche Ladeinfrastruktur. Wir beraten Sie gerne zu Ihren Fördermöglichkeiten!

Darüber hinaus bietet die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) im Rahmen des KfW-Umweltprogramms 240/241 gewerblichen Unternehmen und Freiberuflern günstige Konditionen für die Finanzierung von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) stellt 300 Millionen Euro für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) für den Ausbau von Ladeinfrastruktur vor Ort zur Verfügung. Dabei werden bis zu 80% für den Aufbau öffentlicher Ladeinfrastruktur gefördert.

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Was ist ein Autostromtarif und wie hoch sind die Kosten dafür?

Ein Autostromtarif ist ein besonders günstiger Stromtarif zum Laden von Elektroautos. Grundlage des Autostromtarifs ist das Energiewirtschaftsgesetz, das es Netzbetreibern erlaubt, E-Fahrzeuge als „steuerbare Verbrauchseinrichtungen“ zu behandeln. Deshalb ist es deutlich günstiger, E-Autos über den Autostromstromtarif zu laden als über den Standard-Stromtarif. Nutzen Sie unseren Autostromtarif für Unternehmen und profitieren Sie von den günstigen Preisen – so betreiben Sie Ihren Fuhrpark noch wirtschaftlicher.

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