Elektroauto Modelle - Vorteile und Nachteile im Überblick
Übersicht aktueller Modelle
Drei Elektroautos im Vergleich
Zwar führen Elektroautos nach wie vor ein Nischendasein, gemessen an den 62,5 Millionen Kraftfahrzeugen, die auf deutschen Straßen unterwegs sind. Doch die Zahl der E-Autos hierzulande steigt stetig – nicht zuletzt durch die Umweltprämie des Bundes. So gingen bis Ende November 2017 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 42.251 Anträge auf Gelder aus dem Programm „Förderung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen“, kurz „Umweltbonus“, ein.
Ganz vorne in der Liste der beliebtesten Elektroautos Europas liegt weiterhin der Renault ZOE. Der Kleinwagen des Renault-Nissan-Konzerns ist seit 2013 auf dem Markt und erhielt 2017 ein Update. So hat sich die Batteriekapazität des Mini-Stromers von 22 auf 41 Kilowattstunden erhöht, was einem Plus von 86 Prozent entspricht. Der Stauraum für die Batterie blieb dabei gleich. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell sich die Batterietechnologie derzeit weiterentwickelt.
Durch den technischen Eingriff verbesserte sich die Reichweite des französisch-japanischen E-Autos. Die vom Werk angegebenen 400 Kilometer sind in den ersten Tests zwar nicht bestätigt worden, für 300 Kilometer reicht es aber. Unter verschärften Temperaturbedingungen kommt der ZOE mit eingeschalteter Klimaautomatik, Licht und Radio immer noch auf mehr als 200 Kilometer Reichweite bei einem Verbrauch von 20 Kilowattstunden.
Branchen-Primus in Sachen vollelektrischer Reichweite bleibt weiter Tesla. Die Akkus der Elektro-Limousine mit der Typenbezeichnung S 100D sollen es über 600 Kilometer schaffen. Unter realistischen Fahrbedingungen im Stadt- und Autobahnverkehr liegt ihre Reichweite zwischen 450 und 500 Kilometern. Allerdings ist der Anschaffungspreis für einen Tesla auch deutlich höher als bei anderen Modellen.
Antriebsart: Plug-in-Hybrid
Wer sich für ein Hybrid-Fahrzeug entscheidet, sollte nicht derartige Leistungen erwarten: denn der Elektromotor unterstützt hier nur die Fahrleistungen eines Benziners. Technisch ganz weit vorne ist auf diesem Gebiet Toyota. Das Modell Prius zählte vor rund 20 Jahren zu den ersten Fahrzeugen überhaupt, die mit dieser Antriebsart ausgestattet waren. Die daraus resultierende große Erfahrung kam nun der aktuellen Neuauflage des Autos zugute, dem Toyota Prius Plug-in. Während bei herkömmlichen Hybrid-Fahrzeugen die elektrische Energie nur mittels Energierückgewinnung beim Bremsen gewonnen wird, lässt sich ein Plug-in-Modell zusätzlich an der Steckdose aufladen.
In Tests sprang der Benzinmotor bei 38 Kilometern an. Toyota gibt 50 Kilometer an, die mit den 8,8 Kilowattstunden fassenden Akkus gefahren werden können.
Ladezeiten und Reichweiten
Ein Grund für den Erfolg des Elektrokleinwagens ZOE ist vermutlich das schnelle Aufladen. Mit einer Wallbox ist der Renault in gut zwei Stunden wieder fahrbereit. Lange Fahrten sind mit dem ZOE zwar nicht möglich. Doch Kinder zur Schule bringen oder Einkäufe in der Stadt erledigen – das alles erledigt der Kleinwagen einwandfrei.
Auf eine Ladezeit von zwei Stunden kommt auch der Toyota Prius Plug-in, wenn man die Ladeleistung mittels eines Ladekabels mit Mode 3 von 2 auf 3,3 Kilowatt erhöht. An der üblichen Haushaltsteckdose mit 230 Volt dauert der Vorgang etwas mehr als drei Stunden. Unterstützung bekommt die Batterie, sofern man diese Option beim Kauf wählt, durch ein Solardach. Laut Herstellerangaben soll es pro Jahr bei optimalen äußeren Bedingungen die Energie für 700 bis 1.000 Kilometer liefern.
Tesla-Fahrer müssen nach Stationen mit einer Ladeleistung von mindestens 22 Kilowatt Ausschau halten. Alles andere dauert zu lang. Dennoch muss der Fahrer für eine vollständige Aufladung immer noch bis zu sechs Stunden in Kauf nehmen. Abhilfe hat Tesla selbst geschaffen: mit der Einrichtung der sogenannten Supercharger-Stationen. Die herstellerbetriebenen Ladesäulen befinden sich meist in der Nähe von Restaurants oder WLAN-Hotspots. Hier dauert ein Ladevorgang knapp unter einer Stunde.
Anschaffungskosten und Wartungskosten
Bei aller Begeisterung für E-Autos bleibt am Ende immer die Frage: Was kostet mich das? Renault zeigt mit dem beliebten ZOE Verständnis für knappe Budgets: Auf die 29.990 Euro für die Version mit 41-Kilowattstunden-Batterie und dem Ausstattungspaket „Life“ gibt es 3.900 Euro Kaufprämie von Renault. Mit dem Umweltzuschuss der BAFA sinkt der Preis noch einmal um 6.000 Euro. Viel preisgünstiger geht es derzeit in dieser Klasse nicht. Toyota ruft für den Prius Plug-in-Hybrid in der Grundausstattung 37.200 Euro auf. Das rein benzinbetriebene Modell liegt 9.050 Euro darunter.
Für den Tesla S 100D mit reinem Elektroantrieb muss der bekennende E-Auto-Fahrer jedoch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ab 108.420 Euro ist man dabei. Dafür erhält man gehobenen Ausstattungskomfort wie beispielsweise ein großes Tablet in der Mittelkonsole für die Steuerung aller Fahrzeugfunktionen.
Klarer Vorteil der rein batteriebetriebenen Fahrzeuge sind die niedrigeren Betriebs- und Wartungskosten. Strom ist deutlich günstiger zu haben als Benzin oder Diesel.
Fazit: Für jeden etwas dabei
Egal ob E-Auto oder Plug-in-Hybrid, für Ihren Umstieg auf Elektro gibt es für jeden Bedarf das passende Fahrzeug.
Als Einstieg in die Elektromobilität ist der Renault ZOE kaum zu schlagen, was das Verhältnis von Reichweite, Ladeleistung und Anschaffungskosten angeht. Vielfahrer sollten allerdings ihre Fahrt vor dem Start genau planen, auch mit der stärkeren Batterie.
Der Prius Plug-in-Hybrid wartet mit einigen technischen Neuerungen auf: dem optionalen Solardach, der leistungsstärkeren Batterie für Kurzstrecken oder der umkehrbaren elektrischen Klimaanlage, die je nach Einstellung den Innenraum kühlen oder heizen kann. Ob man sich das leisten möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Der Tesla S 100D besetzt weiterhin das Luxussegment bei den E-Autos. Grandiose Fahrleistungen mit einer Beschleunigung des 2,1-Tonnen-Fahrzeugs von 0 auf 100 km/h in 4,4 Sekunden, eine große Reichweite und die bequeme Innenausstattung sind für Fans Anlass genug, begeistert zu sein. Komfortabler und entspannter zu reisen als mit dem Amerikaner, ist derzeit elektrisch kaum möglich.