Umstieg auf Elektro - Es lohnt sich!
Der Umstieg auf Elektro
Wer über den Umstieg vom Benziner oder Diesel auf ein Elektroauto nachdenkt, den beschäftigen vor allem zwei Fragen: Was kostet mich das und wie weit komme ich mit einer Akkuladung? Hohe Kosten in der Anschaffung und mangelnde Reichweite waren bisher oft die Ausschlusskriterien bei der Entscheidung: Elektroantrieb – ja oder nein?
In Sachen Alltagstauglichkeit muss sich die heutige Generation von Elektrofahrzeugen allerdings nicht mehr verstecken. Sowohl beim Preis als auch bei der Kapazität der Batterien hat der technische Fortschritt in den letzten Jahren bedeutende Verbesserungen gebracht. Akkus sind heute rund 80 Prozent günstiger als noch im Jahr 2010 – und dabei sogar leistungsfähiger: Mittlerweile kommen Elektroautos mit einer Ladung doppelt so weit wie noch vor drei Jahren. Selbst etwas ältere Modelle schaffen in der Regel 100 bis 200 Kilometer, die neuesten sogar 500 Kilometer.
Bei den Angaben der Hersteller handelt es sich allerdings um theoretische Werte, die unter Laborbedingungen gemessen werden. In der Realität wirken sich zahlreiche Faktoren auf die tatsächliche Reichweite eines Elektrofahrzeugs aus: zum Beispiel die Außentemperatur und das Fahrverhalten. Dennoch reichen die Akkuladungen der aktuellen Elektroautos in der Regel aus, um alltägliche Wege wie zur Arbeit oder zum Einkaufen abzudecken. Und wer tatsächlich einmal liegen bleibt: Keine Panik! Ein Elektroauto kann genau wie jedes andere Fahrzeug abgeschleppt werden. Die Straßenwachtfahrer des ADAC kennen sich heute gut mit der Technik der Stromer aus.
Langfristige Vorteile
Wer sich ein Elektrofahrzeug anschafft, muss nach wie vor etwas tiefer in die Tasche greifen als beim Kauf eines Autos mit Verbrennungsmotor. Doch die Investition zahlt sich langfristig aus: denn bei Betriebs- und Wartungskosten hat das Elektroauto ganz klar die Nase vorn. So entfällt etwa der regelmäßige Ölwechsel, die Zahl der Verschleißteile ist deutlich geringer. Und: Gegenüber den steigenden Spritpreisen lädt man Strom zum regelrechten Schnäppchentarif – besonders mit speziellen Autostrom-Tarifen wie emobility@home von NEW Energie.
Zudem gibt es Förderung durch finanzielle Unterstützung vom Staat: Der Umstieg auf Elektro wird mit einer Kaufprämie und Steuervorteilen bezuschusst. Auch bei der Versicherung gibt es bei einigen Anbietern Preisnachlass für besonders umweltfreundliche Automodelle.
Eine weitere Möglichkeit, die Anschaffungskosten zu reduzieren: Viele Hersteller bieten Leasingmodelle für Batterien an. Da sie einen Großteil des Kaufpreises ausmachen, lässt sich so eine beträchtliche Summe einsparen.
Zudem zeichnet sich bereits ein Zweitmarkt für ausgediente Batterien aus Elektrofahrzeugen ab: Sie werden zum Beispiel als Speicherlösung für Solaranlagen wiederverwendet. So können Besitzer von Elektroautos ihren neuen Akku zumindest teilweise refinanzieren. Bis das notwendig wird, dauert es aber eine Weile – Hersteller geben meist Garantien von 8 bis 10 Jahren auf die Batterien.
Wie lange hält der Akku vom E-Auto?
Die Reichweite von Elektroautos liegt heute je nach Fahrzeugtyp zwischen 150 und 500 Kilometern. Sie ist abhängig von zwei Faktoren: der Batterie selbst und dem Verbrauch des Elektromotors. Während die Akkus vieler Kleinwagen wie die vom Citroën C-Zero beispielsweise für 150 bis 250 Kilometer reichen, schaffen Fahrzeuge wie das Tesla Model S oder der Opel Ampera-E sogar bis zu 500 Kilometer. Moderne Systeme an Board berechnen anhand der Fahrweise und äußerer Einflüsse die verbleibende Reichweite unterwegs laufend neu. Denn neben der Kapazität des Akkus beeinflussen auch der Fahrstil, die Geschwindigkeit sowie die Nutzung von Heizung und Klimaanlage die Reichweite. Wichtig: Im Stadtverkehr ist der Anteil der Rekuperation, also der Rückgewinnung von Energie, am höchsten. Dadurch steigt auch die Reichweite. Auf langen Strecken, auf denen man mit dem Elektroauto auf der Autobahn unterwegs ist, ist dieser Effekt kleiner und der Akku muss schneller wieder aufgeladen werden.
Sie überlegen, ob sich der Umstieg aufs Elektroauto für Sie lohnt? Dann informieren Sie sich hier zu den Vorteilen.
Funktionsweise von Elektroautos
Ein Vorteil der modernen Lithium-Ionen-Batterie ist neben der langen Lebensdauer ihre hohe Leistungsfähigkeit. Die Batterie sorgt dafür, dass der Drehschubmotor – Standard bei so gut wie allen Elektroautos – mit Energie versorgt wird. Sie gibt aber nicht nur Energie ab, sondern kann sie auch speichern. Deshalb ist sie streng genommen gar keine Batterie, sondern ein Akku. Das ist nicht nur praktisch, um sie an der E-Ladesäule wieder aufzuladen, sondern zahlt sich auch bei der sogenannten Rekuperation aus. Dabei wird Bewegungsenergie, die beim Entschleunigen entsteht, wieder in elektrische Energie umgewandelt.
Und das funktioniert so: Geht der Fahrer vom Gas, anstatt auf die Bremse zu treten, wird der Elektromotor kurzfristig zum Generator. Er nimmt die Bewegungsenergie von den Rädern auf und wandelt sie in elektrische Energie um. Diese gewonnene Energie wird in der Batterie gespeichert und dem Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Laut Experten kann der Stromverbrauch im Stadtverkehr so um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Tipp: Auch eine entspannte Fahrweise zahlt sich aus. Wer weniger Gas gibt, verbraucht weniger Strom – und die Reichweite erhöht sich.
Neben reinen Elektroautos gibt es weitere elektrische Antriebsarten, zum Beispiel Hybridfahrzeuge mit Elektro- und Verbrennungsantrieb. Am umweltfreundlichsten sind jedoch Fahrzeuge, die ausschließlich eine Batterie als Energiequelle nutzen. Sie benötigen allerdings eine gute Ladeinfrastruktur. Deshalb wird das Netz an Ladesäulen zur Zeit bundesweit stark ausgebaut.
Lohnt sich der Umstieg?
Gute Gründe für den Umstieg auf die Elektromobilität gibt es genug – nicht nur für diejenigen, die nach Wegen suchen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Umweltfreundliche Fortbewegung ist natürlich eines der unschlagbaren Argumente für die Anschaffung eines Elektroautos. Doch noch viele weitere Dinge sprechen dafür: Etwa die niedrigen Betriebs- und Wartungskosten und die Förderung vom Staat über Kaufprämie und Steuervorteile. Letztere kommen zum Beispiel auch bei Dienstwagen mit Elektroantrieb zum Tragen: Der Wert der Batterie kann hier vom Listenpreis abgezogen werden und zählt nicht als geldwerter Vorteil. Dasselbe gilt für den Strom, den der Arbeitgeber zum Auftanken von Elektrofahrzeugen zur Verfügung stellt.
Immer mehr Menschen interessieren sich derzeit für den Umstieg auf ein sauberes E-Auto. Doch beim Kauf zögern noch viele. Aktuelle Umfragen zeigen, warum das so ist. Dem Meinungsforschungsinstitut Civey sagten 37,2 Prozent der Befragten, dass die eingeschränkte Reichweite gegen ein Elektroauto spricht. 28,8 Prozent fanden die Fahrzeuge zu teuer. Andere Gründe spielten kaum eine Rolle. Nur jeder Achte bemängelte zum Beispiel, dass es in seiner Nähe keine Ladesäule gebe. Die Vorbehalte sind also klar. Aber stimmen sie? Vor einigen Jahren erreichten die Akkus der Stromer tatsächlich nur sehr geringe Reichweiten. Doch hier hat sich viel getan: Aktuelle Modelle kommen mittlerweile recht weit. Und sie werden günstiger. Mit den steigenden Zulassungszahlen für Elektroautos ist damit zu rechnen, dass die Kaufpreise in Zukunft weiter sinken werden. Darüber hinaus sprechen noch viele weitere Vorteile für den Umstieg auf Elektro.
Vorteile für E-Mobilisten
Hinzu kommen immer mehr Privilegien für Besitzer von E-Autos: Sie dürfen auf ausgewiesenen Flächen bevorzugt und kostenlos parken sowie die Busspuren nutzen. Gerade im Stadtverkehr lohnt sich der Umstieg also allemal – denn die Reichweite der modernen Elektrofahrzeuge ist hier mehr als ausreichend. Das zeigt auch unser Vergleich aktueller Modelle.
Letztlich ist die eigene Lebenssituation – neben wirtschaftlichen Aspekten – ausschlaggebend, ob die Zeit für ein Elektroauto reif ist. Wer weite Strecken zurücklegen muss, hat es mit einem Verbrennungsmotor momentan noch leichter. Die allermeisten Autos verbringen allerdings ohnehin deutlich mehr Zeit in der Garage oder auf dem Parkplatz als auf der Straße. Währenddessen könnten sie problemlos geladen werden.
Neben den vielen Vorteilen und den Ausbau an E-Ladesäulen für Elektroautos wächst der Markt rund um das Thema E-Bike ebenfalls enorm. Der Ausbau an E-Bike Ladesäulen steigt stetig und auch immer mehr Gastronomen entscheiden sich für eine Ladesäule. Das ist äußerst praktisch, denn damit sind auch längere Ausflüge kein Problem. Sie können somit das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden – zum Beispiel, wenn im Biergarten des Ausflugsziels eine E-Ladesäule steht.
Häufig gestellte Fragen
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Werden sich Elektroautos durchsetzen?
Die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts sprechen eine deutliche Sprache: Der Bestand an Elektroautos stieg 2017 um 58,3 Prozent. Im selben Zeitraum legte der Bestand an Hybrid-Pkw um 43,1 Prozent zu. Der darin enthaltene Anteil der Plug-in-Hybride stieg um 111,8 Prozent. Hybrid-Pkw kombinieren Verbrennungs- und Elektromotoren, Plug-in-Hybride können mit ihren extern aufladbaren Akkus sogar kleinere Strecken rein elektrisch zurücklegen.
Das bedeutet: Die Elektrifizierung der Mobilität nimmt gerade an Fahrt auf. Immer mehr Verbrennungsmotoren werden elektrisch aufgerüstet. Dabei wird diese Technik aber im besten Fall eine Art Brücke zum vollelektrischen Pkw sein. Denn: Langfristig gehört die Zukunft dem Elektromotor.
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Lohnt sich ein Umstieg auf Elektro?
Ob sich ein Umstieg auf Elektro jetzt schon lohnt, kommt auf die jeweiligen Bedürfnisse an. Autofahrer, die von Stadt- bis Urlaubsfahrten alle Möglichkeiten haben möchten, sollten sich die Plug-in-Hybrid-Varianten der Hersteller anschauen. Sie sind sozusagen der Umstieg auf Elektro „light“. Sie haben genügend Reichweite, unterliegen keinen Fahrverboten und werden sogar staatlich gefördert.
Haushalte, die auf zwei Autos angewiesen sind, könnten sich überlegen, ob ein Elektroflitzer den Zweitwagen ersetzen kann. Voll alltagstauglich sind die am Markt angebotenen E-Autos durchaus. Und bequem: Denn mit der NEW-Wallbox, der Ladestation für daheim oder am Arbeitsplatz, hat man die eigene Tankstelle an der Garagenwand. Nicht zu vergessen die staatliche Förderung: Seit Juli 2020 erhalten Käufer von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen einen Zuschuss von bis zu 9.000 Euro vom Staat.
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Welches Urteil gibt es zum Dieselfahrverbot?
Am 27. Februar 2018 hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden, dass deutsche Städte als eine Art letztes Mittel zur Luftreinhaltung Fahrverbote verhängen können – auch ohne bundesweit einheitliche Plakettenregelung. Das Gericht begründete dies mit einem Vorrang des Europarechts. Kommunen dürfen nun also mit Fahrverboten planen, um die Dauer der Grenzwertüberschreitungen (40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter im Jahresmittel) so kurz wie möglich zu halten.
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Was sind die Vorteile eines Fahrverbotes?
Der Gesundheitsschutz steht bei den Verboten eindeutig an erster Stelle. Fahrverbote sind sozusagen das letzte Mittel, um die gesundheitliche Belastung durch Stickoxide zu reduzieren. Vor allem Menschen mit Asthma, Kleinkinder und ältere Stadtbewohner profitieren davon.
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Was sind die Nachteile eines Fahrverbotes?
Nachteile sind der Eingriff in das Eigentum der Bürger. Fahrverbote können zu starken Wertverlusten bei Dieselautos führen. Außerdem galt bislang der Diesel als wichtiger Faktor, um das für die Klimaerwärmung verantwortlich geltende CO2 zu reduzieren. Wenn nun mehr Autofahrer auf Benziner umsteigen, die mehr CO2 ausstoßen, sehen manche die Klimaziele in Gefahr.
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Wann und wo kommen Fahrverbote?
Diese Frage lässt sich seriös noch nicht beantworten. Nur eines ist klar: Die Fahrverbote kommen nicht über Nacht. Denn die bislang dafür zuständigen Bundesländer müssen eine solche Maßnahme erst in ihre Luftreinhaltepläne einfügen. Der Druck auf deutsche Städten ist gewaltig, den seit 2010 geltenden Grenzwert einzuhalten. Allein in NRW überschreiten elf Städte im Jahresmittel den Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Akut von Fahrverboten bedroht sind in NRW zum Beispiel Köln und Düsseldorf, gefährdet sind Oberhausen, Gelsenkirchen, Dortmund, Hagen, Wuppertal, Leverkusen und Aachen, leicht gefährdet Essen und Solingen.
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Wer ist von Fahrverboten betroffen?
Diesel-Autos werden von Fahrverboten als Erste betroffen sein, da sie bei Weitem mehr Stickstoffdioxid ausstoßen als Benziner. Das Bundesverwaltungsgericht hat aber die Verhältnismäßigkeit betont und für den für Stuttgart geltenden Luftreinhalteplan eine phasenweise Einführung von Verkehrsverboten angemahnt. Dieses Modell könnte für andere Städte eine Blaupause sein: Dann würden Fahrverbote zuerst für Diesel-Autos mit den Schadstoffklassen Euro 1 bis 4 gelten.
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Wie können Städte Fahrverbote noch verhindern?
Ballungsräume wie Stuttgart, München, Düsseldorf oder Köln haben nur geringe Chancen, ohne Fahrverbote den Grenzwert von Stickstoffdioxid einzuhalten. Es bleibt abzuwarten, ob Überlegungen wie Fahrverbote an Wochenenden für alle Verbrennerfahrzeuge oder die Einführung einer städtischen Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 oder 40 Stundenkilometer Alternativen dazu sein können. Städte, die nur eine geringe Überschreitung der Grenzwerte aufweisen, könnten gegebenenfalls durch schnell zu realisierende Maßnahmen die Einhaltung der Grenzwerte sicherstellen und damit Fahrverbote vermeiden. Dazu gehören beispielsweise die Nachrüstung von Diesel-Bussen mit SCR-Katalysatoren und eine Elektrifizierung der Lieferfahrzeuge, Taxi- oder Busflotten. Zur Umsetzung solcher Maßnahmen hat die Bundesregierung ein Förderprogramm im Umfang von einer Milliarde Euro aufgelegt.
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Wie kann der Einzelne dauerhaft Fahrverbote vermeiden?
Das Auto ist für viele die zweitgrößte Investition im Leben – nach dem Kauf eines Hauses oder einer Wohnung. Durchschnittlich ist ein Auto in Deutschland 9,4 Jahre alt (Stichtag: 1. Januar 2018; Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt). Umso wichtiger ist es, darauf vertrauen zu können, auch in einigen Jahren das Fahrzeug noch uneingeschränkt nutzen zu dürfen. Und da liegt das momentane Problem: Zurzeit gibt es in dieser Frage keine rechtsverbindliche Zusicherung. Wer also jetzt ein Fahrzeug mit Zukunftsperspektive kaufen will, sollte den Umstieg auf Elektro erwägen.